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Asche und Staub

Autor: F.G. Klimmek
Taschenbuch
350 Seiten
ISBN: 394244626X
Preis: 9,90 Euro (inkl MwSt.)

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Klappentext:
Karl-Heinz Schmidt, der deutsche Frührentner und Amateurdetektiv mit dem dicken Bauch und den dünnen Haaren, wird an seinem Zweitwohnsitz in Holland von seiner Vergangenheit eingeholt. Ein Foto, das ihn beim Verscharren einer Leiche zeigt, ist das Druckmittel, mit dem er dazu gebracht wird, einen scheinbar harmlosen Auftrag auszuführen. Er soll bloß mit fremdem Geld ganz legal eine eher unbedeutende Ikone ankaufen, die aus dem Sperrgebiet von Tschernobyl stammende "Schwarze Madonna von Illintsi". Als ihm diese vor der Nase weg gestohlen wird, sein Auftraggeber aber überraschend gelassen bleibt, wäre er nicht Karl-Heinz Schmidt, wenn er bei der Aktion nicht von einem brisanten Hintergrund ausginge. Und als die ersten Leichen den Weg von Ost nach West pflastern, nimmt Schmidt selber die Ermittlungen auf, die ihn über das Ruhrgebiet und München zurück in die Niederlande führen. Er vermutet den ganz großen Deal, den illegalen Plutoniumhandel - und täuscht sich gewaltig. Denn der Stoff, hinter dem alle her sind, ist bei weitem gefährlicher. Vor allem für Schmidt selber, der alle Register ziehen muß, wenn er nicht so enden will wie die sieben zu Asche und Staub verbrannten Leichen, mit denen vor mehr als vierzig Jahren alles begann.

Da das nachfolgende Schlußwort aus redaktionellen Gründen nicht mit in das Buch aufgenommen werden konnte, wird es an dieser Stelle statt der ansonsten üblichen Leseprobe veröffentlicht:

Der Selbstmord Adolf Hitlers und der Verbleib seiner Leiche scheinen in diesem Jahr insbesondere das Interesse solcher Fernsehsender geweckt zu haben, die sich gerne als seriöses Nachrichtenorgan bzw. Kulturkanal begreifen. Leider waren ihre Beiträge zu o. Thematik nicht immer dazu angetan, dem eigenen Anspruchsdenken zu genügen.

z.B. 24.01.11 NTV "Hitlers Flucht"
Ein selbsternannter Historiker führt einen Großteil der Sendezeit durch tatsächliche wie virtuelle unterirdische Labyrinthe, ohne damit der Thematik auch nur ansatzweise näherzukommen. Der restliche Bericht wird von den Bemühungen eines amerikanischen Doktors gefüllt darzutun, daß es sich bei den im Gewahrsam des russischen Staatsmuseums befindlichen Knochenfragmenten, die Hitler zugeschrieben werden, um Schädelreste einer weiblichen Person handelt.
Was soll dies für einen aufklärerischen Wert haben und wo ein Überraschungseffekt stecken, steht doch außer Frage, daß parallel zu Hitlers Selbstmord im Führerbunker u.a. auch dessen Frau Eva Braun, Magda Goebbels und deren - überwiegend weibliche - Kinder umgekommen sind? Fazit: Thema verfehlt. Für die Minderqualität des gesamten Berichts ist symptomatisch, daß man den Fluß Elbe (hier soll Hitlers Asche laut NTV verstreut worden sein) mit dem Flüßchen Ehle (hier wurde sie wirklich versenkt) verwechselt.

z.B. 12.02.11 Phoenix "Hitlers Ende"
Die in Spielszenen nachgestellten, auf angeblichen Augenzeugenberichten basierenden letzten Stunden im Führerbunker zeigen mit dem aus einer Einschußwunde im Kopf blutenden Hitler und einer neben ihm am Boden liegenden Pistole eine Szenerie, die bei kritikloser Akzeptanz dieser Filmsequenz zwingend auf einen Mord schließen lassen muß. Es kann nämlich als gesichertes historisches Faktum gelten, daß sich Hitler mit seiner Walther PPK erschossen hat, gezeigt wurde jedoch eine davon gänzlich verschiedene und auf den ersten Blick zu unterscheidende Mauser C 96 (ironischerweise die Lieblingswaffe von Hitlers großem Widersacher Winston Churchill).

Angesichts derartiger, von Fachleuten produzierter Ungenauigkeiten respektive gravierender Fehler hoffe ich, der geneigte Leser wird mir meine eigenen Unzulänglichkeiten nachsehen, sollten solche in meinem Roman ihren Niederschlag gefunden haben, und mir auch eine freie Geschichtsschöpfung verzeihen, die sich ein Krimiautor im Dienste der Sache gelegentlich sollte gestatten dürfen.